WerktitelHexerl

WerkartEinakter

UrheberNeidhart August - Textbuch, deutsch

RollenKilian Leiner, Gross-Industrieller ca. 55 Jahre - Schauspieler
Hans Leitner, Junggeselle - Schauspieler
Franz, Diener bei Hans Leitner - Schauspieler
Linerl,Angestellte in einem Blumengeschäft - Schauspielerin

Ort der HandlungIn der Junggesellenwohnung von Hans Leitner

Zeit der HandlungIm Frühling in Wien

Synopsis​Der ältliche Diener Franz von Hans Leiner ist damit beschäftigt in dessen Junggesellenwohnung Ordnung zu schaffen, als dieser nach einer langen Nacht schlecht gelaunt nach Hause kommt. Als Franz über die späte Heimkehr lästert, erklärt ihm Hans „Er sei nicht sein Vormund“. Dass der junge Mann über seine Verhältnisse lebt, die sein Vater wohl oder übel finanziert, ist schon Alltagsgeschehen. Den Geldbriefen seines Vaters, einem Großindustriellen, sind stets Vorwürfe, wie „Ungearteter Bengel“ beigefügt, liegt auf der Hand und nimmt Hans in Kauf. Hauptsache der Geldfluss wird nicht unterbrochen. Um seine Schulden zumindest vorübergehend zu bereinigen, teilt er seinem Vater mit, dass er geheiratet hat. Die daraufhin erfolgte größere Summe hat er jedoch innerhalb der letzten drei Nächte verprasst. Gleich nach der Rückkehr am späten Morgen erfährt er aus einem Expressbrief, dass er mit seiner Gattin seinen Vater vom Südbahnhof abholen soll. Jetzt ist guter Rat teuer, aber es gibt noch Wunder. Es läutet an der Wohnungstür und lakonisch stellt der Franz fest „Ihr Herr Vater kann’s nicht sein, denn die Züge auf der Südbahn kommen nie pünktlich an“.

Hans hingegen kommentiert die Bemerkung: „Mit aller Wahrscheinlichkeit ist es der Schneider oder Schuster oder beide, die wie jeden Tag ihre Rechnungen kassieren wollen. Aus dem Hintergrund hört man eine energische weibliche Stimme und ein Lächeln gleitet über das Gesicht von Hans. Es ist Lina aus dem Blumenladen und er begrüßt sie mit den Worten: „Sie schickt der Himmel“, worauf er prompt die Antwort kommt „Nein mich schickt die Chefin mit der Rechnung“. Kurz und gut, es werden die Fronten abgesteckt um die Hürden und Einwände zu überwinden, die mit der Präsentation von Lina als Gattin zusammenhängen. Rasch wird auch das Ambiente der Junggesellenwohnung in das eines jungvermählten Ehepaares verändert. Während sich Hans und Franz ins Nebenzimmer begeben um das Bett von Franz neben jenes von Hans zu transportieren, nützt sie die Abwesenheit der Beiden, um telefonisch ihr Outfit den Erwartungen des Schwiegervaters anzupassen und bestellt sowohl Kleider als auch Hüte und Accessoires. Dem Imageverlust entzieht sie sich auf einfachste Weise in dem sie beim Eintreffen des Schwiegervaters noch im Bett liegen wird. Als die Lieferanten nahezu gleichzeitig mit dem Schwiegervater eintreffen, wird dieser sofort zur Kasse gebeten. Als Lina neu eingekleidet und geschminkt den Herren gegenübertritt ist der Vater hellauf begeistert. Das Telefon läutet und als Leiner sen. abhebt, reklamiert die Blumenhändlerin die sofortige Rückkehr von ihrer Mitarbeiterin Linerl. Damit ergibt sich zwangsläufig die Frage „Was das bedeutet?“ Hans und ich haben ja nicht gewusst ob Sie..., du.... er mit unserer Heirat einverstanden sind..., bist und deshalb habe ich die Stelle noch nicht aufgegeben. Damit sind alle Fragen über eine harmonische Zukunft gelöst, Linerl sinkt an die Brust von Hans und er flüstert Lina ins Ohr: „Wir heiraten heimlich in 14 Tag“, worauf Linerl ruhig und gelassen antwortet: „So hab’ ich mir das von Anfang an vorgestellt“.

© 2008 Theaterverlag Eirich | Joomla 1.5 Templates by vonfio.de