WerktitelEin Mädel von heute
Miß Up to date (weiterer Titel)

WerkartLustspiel
Akte: 3


UrheberDavis Gustav - Textbuch, deutsch

Dauerabendfüllend

Entstehungsjahr1926

Aufführungen1926-06-17 Akademietheater, Wien

Bestellnummern
EV 146-1Textbuchdeutschleihweise

RollenSir Aubrey Warmilton - Darsteller
Ralph Lintury, Freund und Klubgenosse von Warmilton - Darsteller
Geoffrey Norman, Freund und Klubgenosse von Warmilton - Darsteller
James Astworth jun. - Darsteller
Lady Florence Detmore, Geoffreys Schwester - Darstellerin
Lillian Warmilton - Darstellerin
Lätitia Gibber, Opernsängerin - Darstellerin
Mrs. Benett, Haushälterin bei Aubrey - Darstellerin
Tom, Diener bei Aubrey - Darsteller

Ort der HandlungIn der Villa von Sir Aubrey in Brighton

Zeit der HandlungIm Jahre 1926

Synopsis
Synopsis:
Lilian Duvernoy-Warmilton, die Tochter eines Großwildjägers und Expeditionsleiters gehört der "Up to date" Generation an. Selbstsicher, zielstrebig und clever in jeder Beziehung. In Folge der Verpflichtungen ihres Vaters hat dieser seinen entfernten Verwandten Sir Aubrey Warmilton beauftragt, auf die Ausbildung und Entwicklung von Lilian ein wachsames Auge zu richten. Sir Aubrey ist Mitglied des Clubs "Liberty on my mind" und hat jedoch wesentlich andere Interessen. So ist es kein Wunder, dass er eigentlich auf Lilian völlig vergisst. Als sie wieder einmal aus einem Pensionat hinausgeworfen wird, steht sie plötzlich vor Sir Aubrey und erinnert ihn wortgewaltig an die Vernachlässigung seiner Pflichten. Der Hintergrund für das plötzliche Erscheinen, der jetzt 17jährigen ist der Mann, Sir Aubrey Warmilton in den sie seit ihrem 12. Lebensjahr unsterblich verliebt ist und den sie unbedingt heiraten will. Diesem Wunsch stehen aber die diversen galanten Beziehungen von Sir Warmilton, Lilian bezeichnet ihn als Wahl-Onkel, entgegen. Um ihre Verlobung zu bewerkstelligen, nützen nicht immer legale Mittel, sondern sie schmiedet auch handfeste Intrigen. Gegenspielerinnen sind die Witwe Lady Florence Detmore und die Sängerin Lätitia Gibber. Aber auch den Freund von Sir Warmilton Geoffrey Norman, der ebenfalls Mitglied im Club "Liberty on my mind" ist, muss sie ausschalten. Geoffrey will seine Schwester Florence und Aubrey in flagranti erwischen um dadurch die Bedenken der Familie Auston-Morris gegen unseriösen Lebenswandel, dies ist auch die geheime Devise der Clubmitglieder zu zerstreuen. Aus Geldmangel strebt Geoffrey eine Verlobung mit Editha Morris an, die ansonsten in Frage gestellt ist. Die unzähligen raffinierten Tricks und Handlungen von Lilian, schalten zwar die weibliche Konkurrenz aus, aber um Sir Aubrey zu einer Liebeserklärung zu bewegen, setzt sie alle weiblichen Tricks ein. Die Verlobung kommt zustande, aber die von Sir Aubrey herbeigesehnte intimere Beziehung muss warten. Geschickt bindet Lilian die ältere Hausdame Mrs. Benett in die Geschehnisse ein und so landet Aubrey statt im Himmelbett unter einer kalten Dusche.

2 Dekorationen:
1. und 2. Akt: Arbeitszimmer von Sir Aubrey mit Gartenterrasse
3. Akt: Das Schlafzimmer von Sir Aubrey (luxuriös)

Requisiten:
Tonband Zuspielungen (Geräusche und Musik)
Unterschiedliche Glockensignale
Dusch-Geräusch (Finale)
Instrumentalmusik (Foxtrott / Swing / Shimmy)
Telephon (Wandapparat)
Wohnzimmer Einrichtung
Schlafzimmer Einrichtung

Pressebericht:
Kritiken der Wiener Zeitungen anlässlich der Premiere am 17. Juni 1926:

Gustav DAVIS, der Autor der Beamtenkomödie "Die Katakomben" und Co-Autor der Groteske "Gretchen" blickt die Jugend von heute, besonders die weibliche, mit hellen, leuchtenden Augen an. Er zeigt viel Liebe, Zärtlichkeit und Verständnis für sie. Er hebt nicht väterlich drohend den Finger, sondern schüttelt höchstens lächelnd den Kopf. Sie ist in Liebesdingen weniger verlogen, als wir es sein mussten, sagt er, aber im Grunde hat sich gar nicht so viel geändert. Und er schrieb unter dem Titel "Mädel von heute" ein hübsches, liebes, lustiges Lustspiel, kein sexualrevolutionäres. Die beiden Hauptrollen sind dankbarstes Theater. Das Stück ist mit dem Witz geschliffen, der ein Lustspiel zum sicheren Erfolg führt.
(Der Tag)

Das "Mädel von heute" ein rühmenswert fröhliches, lebhaftes und lustspielmäßiges Geschöpf. Das ist eines jener Stücke, bei denen das Publikum weiß, wie es kommen wird. Es kennt das Happy End im voraus, und so hängt gar viel von der Geschicklichkeit des Verfassers ab, diesen vorgezeichneten Weg nicht langwierig erscheinen zu lassen. Davis besitzt diese Geschicklichkeit - und dazu auch eine ganze Menge anderer Tugenden. Der erste Akt zeichnet sich durch besondere Frische aus, im zweiten wird eine Zeitlang Schwank-Galopp geritten, während der dritte eine reizende Situation festhält. Ein weiterer Vorzug des Lustspiels, dass es zwei Bombenrollen enthält.
(Wiener Allgemeine Zeitung)

Das Lustspiel von Gustav Davis bringt eine Siebzehnjährige auf die Szene, die sich's in den Bubikopf gesetzt hat, ihren Onkel Lebemann zu heiraten. Die Energie, mit der sie's durchführt, der Freimut mit dem sie die Dinge beim Schopf packt und die Gelegenheit beim Namen nennt, ist sehr erquicklich.
(Der Morgen)

Wenn ein junges Mädel gescheit und raffiniert ist, dann erreicht es immer sein Ziel. Kein Mann ist zu jung, oder zu alt, keiner so willensstark, um solchen Verführungen zu entrinnen. Das starke Geschlecht wird zum schwachen, das schwache zum starken. Es kommt nur auf die Methode der Verführungskünste an. Die "Lilian" des Autors Davis ist ein, den verschiedensten Pensionaten entlaufener Fratz, den Impulsen nach ein Backfisch, ansonsten aber weltklug und heiratslustig.
(Neue Zeitung)

Da tollt ein siebzehnjähriges Mädchen (Lilian) über die Bretter, springt auf die Fauteuils , voltigiert über Stühle, fährt wie ein Wirbelwind über die Bühne, lacht und tanzt, trillert und jauchzt und hat in dem schönen Blondköpfchen nur den Wunsch, den Mann zu erobern, in den sie sich als Zwölfjährige nicht sterblich, sondern recht lebendig verliebt hat. Der Mann ihrer Wahl ist Sir Aubrey Warmilton, den kein geringer als Otto Treßler verkörpert. Seine elegante herzbezwingende Persönlichkeit, hat eigentlich ganz andere Absichten. Er ist mit zu vielen Frauen verbandelt, als daß er sich von einer einzigen fesseln lassen könnte. Doch Miß Lilian ist nicht umsonst ein "Mädel von heute". Sie weiß von den Herzensgeheimnissen des Sir Warmilton mehr als er ahnt.
(Kronen Zeitung)

Das "Mädel von heute" ist freilich bloß ein Blitzmädel von gestern, nämlich jener als Lustspielfigur bewährte Racker, der entschlossen ist, den geliebten Mann zu erobern. Aber der süße Frechdachs hat hier doch eine besondere Qualität, die sich einer Bühnenfigur nicht ankleben lässt, nämlich ein tapferes und reines Herz. Sonst gelänge es der kleinen Lilian nicht, eine reife, heißblütige und sachkundige Liebhaberin so rasch und endgültig aus dem Felde zu schlagen.
(Wiener Morgenzeitung)

Anmerkung der Verlagsredaktion: Jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit das Stück zu lesen und zu spielen!

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