Werktitel | Schwester Helene | |||||
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Werkart | Schwank Akte: 3 | |||||
Urheber | Engel Alexander - Textbuch, deutsch | |||||
Entstehungsjahr | 1912 | |||||
Bestellnummern |
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Rollen | Graf Theobald von Bensdorff, altmodisch, etwas senil, Lüstling, um die 60 Jahre - Darsteller Katharina von Bensdorff, Gräfin, vornehme Eleganz, Alter ca. Mitte 40 - Darstellerin Hans, Neffe der von Bensdorff, flott, mit korrekter übereleganter Kleidung, Haare lang in künstlerischer Unordnung, Alter Ende 20 - Darsteller Martha, Nichte der von Bensdorff - Darstellerin von Mattenkirchen, flotter junger Mann, geckenhaft gekleidet, Ende 30 - Darsteller Herr Oberreiter, dünn, schüchtern, Pantoffelheld, ca. 60 Jahre - Darsteller Frau Oberreiter, Bürgersfrau, albern aber aufrichtig - Darstellerin Thilde Oberreiter, Tochter, nett, bescheiden, 18 Jahre - Darstellerin Schwester Helene, Krankenpflegerin, lebhaft, natürlich - Darstellerin Hausarzt, alter kauziger Mann, Brillenträger, Radfahrer - Darsteller Konrad, Kammerdiener - Darsteller Minna, Stubenmädchen, adrett - Darstellerin | |||||
Ort der Handlung | Ein Schloß in der Nähe von Wien | |||||
Zeit der Handlung | Um 1900 | |||||
Synopsis | Im Schlosse derer von Bensdorff, lebt auch Hans, der Neffe der Gräfin
Katharina und des Grafen Theobald. Er leidet an einer Scheinkrankheit,
die ihm von seinem Onkel Mattenkirchen, der selbst hat sie schon
erfolgreich angewendet, empfohlen wurde. Es ist der einzige, wirksame
Ausweg in schwierigen Lebenslagen, in diesem Fall sind es die Schulden
von Hans, wenn man an "Paranoia extraordinaria mathematica disturbata"
erkrankt. Namhafte Professoren bestätigen, dass dadurch eine Unfähigkeit
zur Abwicklung von Geldgeschäften jeder Art besteht und somit ist ein
kleiner Schritt, dass sich die Gläubiger mit einer Ausgleichsquote
begnügen, getan. Gleichzeitig wird damit ein weiterer Effekt erreicht,
Hans wird schwiegersohnsüchtigen Müttern wegen seiner Krankheit als Narr
empfunden und gemieden. Die von Theobald von Bensdorff dringend
herbeigesehnte Sanierung der Familienfinanzen ist dadurch ebenfalls
gefährdet. In jedem Fall, und dies ist eine Empfehlung der Professoren,
muss sofort eine Pflegeschwester für Hans gefunden werden. Die
eigentliche Krankheit, die auch den Grafen Theobald öfters befällt, ist
der Umstand, dass sich zu selten die Gelegenheit zum "Auslüften", am
besten in Wien, zwischen 11 Uhr abends und 4 Uhr früh, ergibt. Endlich
trifft Schwester Helene im Schloss ein und beginnt sofort eine strenge
Behandlung, allerdings, wie sich wenig später herausstellt, am falschen
Objekt. Der alte Graf fühlt sich sichtlich wohl in den Händen von
Schwester Helene. Als Hans auftritt, ist Helene restlos verwirrt. Der
jugendliche Patient, dessen Charme und Freundlichkeit wecken Gefühle,
die eine Schwester nicht haben sollte. Es bedarf der Überredungskunst
der ganzen Familie sie zum Bleiben zu bewegen. Thilde Oberreiter, eine
der von Theobald und Katharina ins Auge gefassten "guten Partien" für
Hans, trifft überraschend auf dem Schlosse ein. Der Grund dafür ein
Besuch ihrer Freundin Martha ist nur vorgetäuscht, denn sie wusste
genau, dass sie hier Herrn Mattenkirchen treffen werde, über den sie
bereits Erkundigungen eingeholt hat. Der langjährige Hausarzt der
Familie Bensdorff erscheint und gerät in eine heftige Diskussion mit
Schwester Helene, die nicht gewillt ist, seine Behandlungsmethoden
anzuwenden. Durch Graf Theobald wird ein Tobsuchtsanfall vorgetäuscht
und der Hausarzt verlässt mit den Worten "lassen wir ihn ruhig austoben"
mit Katharina das Zimmer. Endlich ist Theobald mit Helene allein und
erklärt ihr alle seine Krankheiten, die natürlich erst seit dem Tage, an
dem Schwester Helene ins Haus gekommen ist auftreten. Die Untersuchung
des Grafen wird je durch die Rückkehr seiner Gattin unterbrochen und
endet mit dem sofortigen Hinauswurf von Schwester Helene. Als Hans davon
Kenntnis erlangt, erklärt er Helene, dass sein Herz nur für sie schlägt
und er die Krankheit nur vorgetäuscht hat. Die nächste Überraschung
tritt ein, als Herr Mattenkirchen in Schwester Helene die von ihm
sitzengelassene Freundin wiedererkennt. Als Hans auf der Szene
erscheint, rechnet Helene mit Worten und unter dem Vorwand, all das sei
ihrer Freundin widerfahren, schonungslos mit Mattenkirchen ab. Schwester
Helene bereitet ihre Abreise vor, lehnt das Ersuchen der Gräfin den
nunmehr scheinkranken Grafen Theobald zu pflegen ab und wird plötzlich
durch das Klopfen in der Wand gestört. Hinter dem Bild eines Edlen von
Bensdorff fordert eine Stimme Helene zum Öffnen der Wand auf. Es ist
Hans, der nach dem Druck auf einen Knopf am Bilderrahmen das Zimmer
betritt. Die Rosenstiege ist in Wahrung der Familientradition, in
mündlicher Überlieferung, nur den männlichen Mitgliedern des Hauses
Bensdorff bekannt. Sie diente seit Jahrhunderten als geheimer Zugang zum
Liebesturmzimmer. Nicht um die Gefühle zwischen Helene und Hans wissend
ersucht die Nichte Martha, Helene, Hans von Bensdorff zu erklären, dass
sie ihn seit Jahren liebt und jetzt auf Grund des gewonnenen
Erbschaftsprozesses mit Hans ein glückliches Leben beginnen kann. Als
Helene schweren Herzens Hans in wenigen Worten ihren Verzicht erklärt,
will er diesen nicht akzeptieren. Mit Hilfe des Dieners Konrad verlässt
sie heimlich über die Rosenstiege das Schloss, während im Erdgeschoss
bereits die Verlobungsfeier zwischen Hans und Martha im vollen Gange
ist. 2 Dekorationen: 1. & 2. Akt: Zimmer im Schloss (mit Erker und Butzenscheiben) 3. Akt: Turmstube (Mansarde) mit Erker Requisiten: Ritterrüstung, Pianino, Ahnengalerie / Bilder derer von Bensdorff | |||||
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