Werktitel | Einheirat |
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Werkart | Schwank Akte: 3 |
Urheber | Engel Alexander - Textbuch, deutsch Horst Julius - Textbuch, deutsch |
Aufführungen | 1910-04-09 Bürgertheater / Wiener Bürgertheater, Wien |
Rollen | Ferdinand Wittmann, Konservenfabrikant, würdige Erscheinung, Geniesser, gegenüber weiblichen Reizen sehr empfänglich, um die 60 Jahre - Darsteller Antonie Wittmann, Gattin des Konservenfabrikanten - Darstellerin Laura Richter, Tochter der Wittmanns, Gattin von Hans Richter, jungverheiratet - Darstellerin Franzi Wittmann, jüngere Tochter der Wittmanns, Schülerin (Pensionat), agil und zielstrebig geschäftstüchtig, 18 Jahre - Darstellerin Hans Richter, pflegt einen großzügigen Lebensstil auf Kosten seines Schwiegervaters - Darsteller Charmeur, Arbeit ist für ihn ein Fremdwort - Darsteller Eugenie Rumpelmaier, Stenotypistin in der Konservenfabrik, raffiniert, gutaussehend, kokett - Darstellerin Engelbert Hampel, Verlobter von Franzi Wittmann, Vertreter bei der Konkurrenz von Wittmann - Darsteller Juliette Gschwandtner, übertrieben (aufgeputzt) elegant, setzt ihre Reize berechnend ein, resolut - Darstellerin Morawetz, Buchhalter und Faktotum bei Wittmann, Brillenträger, altmodisch gekleidet, älterer Mann - Darsteller Stagl, Vertreter bei Wittmann, redselig - Darsteller Herr Rumpelmaier, Kriegsveteran, arbeitsscheu - Darsteller Rudi Rumpelmaier, Bruder von Eugenie, faul und genußsüchtig - Darsteller Marianne, Dienstmädchen - Darstellerin Leopold, Lagerarbeiter bei Wittmann - Darsteller Telegrafenbote - Darsteller |
Rollenhinweis | Bei den Nebenrollen sind zum Teil Doppelrollen möglich. |
Ort der Handlung | Wien |
Zeit der Handlung | Um 1910 |
Synopsis | Synopsis: Der Konservenfabrikant Ferdinand Wittmann will sich aus seinem Geschäft zurückziehen und das Regiment der jüngeren Generation übergeben. Der neue Repräsentant soll sein Schwiegersohn Hans Richter werden, der sich zur Zeit auf Hochzeitsreise befindet. Ein Morgen wie jeder andere, oder? Der Vertreter Stagl wartet auf den Chef, der Buchhalter Morawetz vertröstet ihn, s'wird später werden, gestern war Sitzung im Exportverein und Stagl erwidert darauf, ja auf der Redoute im Sophiensaal, mit einem Domino. Endlich erscheint der von einem Haarwurzel- Katarrh (Kater) geplagte Chef. Kalte Umschläge sind das Wichtigste, die Post soll Morawetz erledigen. Dieser öffnet diese unter anderem mit dem Kommentar, "scheint ein Privatbrief zu sein, ein anonymes Schreiben auf rosa Briefpapier". Darin wird eine Vorsprache im Büro angekündigt, um die (angeblich) in der vergangenen Nacht erfolgte Kompromittierung ehrenhaft zu regeln. Gleich darauf meldet Morawetz "Herr Prinzipal! Sie ist da!". Erschienen ist die Bewerberin um die Stellung im Sekretariat, die aber sowohl von Morawetz als auch von Wittmann für die Briefschreiberin gehalten wird. Der Konservenfabrikant ist verwirrt, er kann sich an die Vorfälle in der letzten Nacht nicht erinnern, schon gar nicht versteht er den Wunsch von Eugenie Rumpelmaier in seinem Büro tätig werden zu wollen. Die Gattin von Herrn Wittmann, die immer ein gewichtiges Wort mitredet, prüft die Papiere und stellt Eugenie in die Dienste der Firma. Ein Auto fährt in den Hof der Firma. Laura und Hans Richter kehren aus den Flitterwochen, die sie in Italien verbracht haben, zurück. Die sechswöchige Reise fand aus einem banalen Grund ein Ende "Geldmangel". Das Talent von Hans Richter zum Geldausgeben dokumentiert sich dadurch, dass er nicht nur sämtliche Schulden bei den italienischen Geschäftspartnern einkassierte, sondern auch gleich wieder ausgegeben hat. Gleich nach der Begrüßung erkundigt er sich, ob auch schon ein Wechsel eingetroffen ist. Wofür frägt Ferdinand Wittmann? Für die Aussteuer natürlich, das Auto! Kurz darauf stellt sich heraus, wie arbeitsfreudig Hans wirklich ist. Eigentlich hat er in die Familie "eingeheiratet" um sich zur Ruhe zu setzen. Das Gespräch des alten und neuen Prinzipals endet lautstark. Dann gestehen sie sich gegenseitig ihre amourösen Abenteuer ein. Die Konsequenz-Eugenie, das vermeintliche Sofiensaal Abenteuer, ist sofort wieder zu entlassen. Energisch betreten die beiden Herren das Sekretariat, aber das Ergebnis ist eine Gehaltserhöhung für Eugenie. Der Grund dafür, Hans war Untermieter im Hause Rumpelmaier und wie es sich für Zimmerherren gehört, nützt er die Gelegenheit der Stunde und verliebte sich in Eugenie, die Tochter des Hauses. Als er aber die "gute Partie" Laura Wittmann kennenlernte, ist er Knall und Fall ausgezogen. Die heimlichen Ambitionen von Ferdinand Wittmann und Hans Richter nehmen ihren Lauf und Eugenie führt zum Vorteil der Familie Rumpelmaier geschickt Regie. Dass Franz Wittmann die Kontrolle über die künftige Entwicklung nur scheinbar verliert, er hat gegenüber seinem Schwiegersohn Hans Richter, der sich bereits als Alleinherrscher fühlt, noch einige Atouts (Trümpfe) im Ärmel. "Zwei weitere heiratsfähige Töchter". Eine davon, die vorübergehend in ein Schweizer Internat verbannte Tochter tritt auf den Plan und bringt auch gleich ihren Zukünftigen mit, den Schwiegersohn Nummer zwei namens Engelbert Hampel. Nachdem Eugenie, die noch immer für die Dame aus dem Sofiensaal gehalten wird, plant auch das Engagement der restlichen Familie in der Firma Wittmann. Plötzlich tritt die in Person von Juliette Gschwandtner, die "richtige Dame aus dem Sofiensaal" auf den Plan. Nicht das nunmehr 3köpfige Direktorium berät und informiert sich gegenseitig über alle Situationen und Möglichkeiten, sondern auch Eugenie mit Juliette. Dabei stellt sich heraus, dass auch der zweite Schwiegersohn, die Praktiken in den Sofiensälen kennt. Damit ist es klar, dass er nunmehr die starke Hand, die erforderlichen Entlassungen einzuleiten hat. Die Damen hingegen entwickeln die Gegenstrategie durch Rollentausch, d.h. Eugenie tritt in die Fußstapfen von Juliette und zieht mit weiblicher Raffinesse auch noch den jüngsten Chef in ihre Arme. 2 Dekorationen: 1. Akt: Direktionsbüro von Ferdinand Wittmann 2. & 3. Akt: Büro und Sekretariat |