Werktitel | Zu ebener Erde und erster Stock Die Launen des Glücks (weiterer Titel) | |||||||||||||||
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Werkart | Posse mit Gesang | |||||||||||||||
Inhalt | Ich hätt kein Tandler werden soll'n Am allerlängsten ehrlich währt das Sprichwort hab' ich oft schon g'hört (Nr. 2) Damian (Johann) Ich bin ein seelenguter Narr ich überbiet' mein Leben kein' War' (Nr. 2) Damian (Johann) Drum sag' ich Esprizt hab'n dann ist's ein Vergnüg'n (Nr. 2a) Johann Gibt mein Herr a Tafel so trinkt er ein' Wein (Nr. 2a) Johann In der Dauer der Lieb' kann man deutlich auch seh'n (Nr. 7) Salerl Die Lieb' ist ein Rausch allemal bei die Männer (Nr. 7) Salerl Da finden d' Leut' dran a Vergnüg'n ich offen g'sagt nit ich müßte lügen (Nr. 8) Johann Es Hasard spiel'n das muß man erst kennen aus'n Grund (Nr. 8) Johann Hunderteins spiel'n d' Fiaker und d' Unterhaltung ist groß (Nr. 8) Johann Ist das etwas Ang'nehms wenn ich mich hinhock' (Nr. 8) Johann Der schönste Genuß aber tut außaschau'n (Nr. 8) Johann Das Whistspiel'n vor allem das ist ein Genuß (Nr. 8) Johann Nein was der Mensch treibt für Sachen, Quartett (Nr. 12) Fanny / Damian / Salerl / Johann | |||||||||||||||
Urheber | Müller sen. Adolf - Komponist Nestroy Johann Nepomuk - Textdichter, deutsch Wagner Georg - Musikbearbeiter | |||||||||||||||
Entstehungsjahr | 1835 | |||||||||||||||
Aufführungen | 2019-04-07 15:00 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-04-06 19:30 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-04-06 14:00 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-04-05 19:30 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-03-31 17:00 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-03-30 19:30 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-03-29 19:30 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-03-24 15:00 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-03-23 19:30 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2019-03-22 19:30 BUK Bildungs- und Kulturzentrum Loosdorf, Loosdorf 2014-04-12 20:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 2014-04-11 20:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 2014-04-06 17:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 2014-04-05 20:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 2014-04-04 20:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 2014-03-29 20:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 2014-03-28 20:00 imSchöffl Schweinbach - Kulturhaus, Engerwitzdorf 1835-09-24 Theater an der Wien / Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H., Wien | |||||||||||||||
Bestellnummern |
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Synopsis | Die sozialen Unterschiede und die Launen des Glücks bilden den Hintergrund der Nestroy'schen Posse. Genau genommen liegen der Posse drei Handlungsebenen zugrunde. Im ersten Stock lebt mit seiner Familie der begüterte "Goldfuchs", zu ebner Erde der notdürftig das Leben fristende Altwaren-Trödler Schlucker samt Anhang. Als Mittelschicht kann man den unbeweibten Hausherrn "Zins" betrachten, ein Intrigant par excellence, der es versteht seine Position redlich auszunützen. Der Begüterte wird von seiner schlecht entlohnten Dienerschaft trickreich übervorteilt, hingegen die zu ebner Erde vegetierenden zwecks Aufrechterhaltung des Standesunterschiedes zur Kasse gebeten. Höchst bezeichnend für die Sozialproblematik im Vorstadtleben ist die Feststellung von Damian Stutzel "Wenn die reichen Leut' nit wieder reiche einladeten, sondern arme Leut', dann hätten alle genug zu essen". Und darauf antwortet Salerl eine Anverwandte von Schlucker " Man muss die Welt nehmen, wie s' is, und nicht wie s' sein könnt". Dass die Liebe keinen Unterschied zwischen arm und reich kennt, ist eine Tatsache, die jedoch vom Besitzenden ignoriert wird und Zins zu emotionellen Äußerungen gegenüber Fanny, dem Kammermädchen der Familie Goldfuchs veranlasst. "Was? So einen Springinsfeld zieht man einem Hausherrn vor? Und Fanny antwortet ihm prompt "Ja die Liebe fragt nichts nach Georgi und Michaeli; Luftschlösser sind ihre liebsten Häuser, ihr Grundbuch ist das Herz und der Zins wird mit Küssen bezahlt." Ein uneinbringlicher Verlust des Spekulanten und Millionär von Goldfuchs zwingt diesen seine herrschaftliche Wohnung aufzugeben und sein Domizil "Zu ebner Erde" zu beziehen. Durch eine Erbschaft von Adolf Schlucker, dem Ziehsohn des Tandlers Schlucker stellt die Situationen auf den Kopf. Dass Fortuna wie so oft bei Nestroy die Hand im Spiel hatte, um ein Liebespaar zu beglücken, steht außer Zweifel. Dass zu Zeiten Nestroys den Stückeschreibern und Schauspielern und die mit der Zensur verbundene Willkür das Leben erschwerte, entnimmt man am besten der sprachlichen Karikatur eines Zensors. "Ein Zensor ist ein menschgewordener Bleistift oder ein bleistiftgewordener Mensch, ein fleischgewordener Strich über die Erzeugnisse des Geistes, ein Krokodil, das an den Ufern des Ideenstromes lagert und den darin schwimmenden Literaten die Köpf' abbeißt". Allein das Register der Zensur zur Vermeidung von Abwertungen, erotischen Anspielungen, Angriffe auf politische Situationen, vor allem aber Textstellen und Äußerungen, die als Verherrlichung unsittlicher Handlungen verstanden werden konnten, reichen für einen Kabarettisten für ein abendfüllendes Programm. | |||||||||||||||